Als Geburtsstätte des europäischen Porzellans ist die Stadt an der Elbe zu Ruhm gelangt. 2010
wird ein Jubiläum gefeiert: Die
Porzellanmanufaktur
Meissen wird 300 Jahre alt.
Wie alles begann
Die Herstellung von Gold war das ursprüngliche Ziel. Das schaffte Johann Friedrich Böttger
nicht ganz, doch berühmt ist er trotzdem geworden. Der sächsische Kurfürst August der Starke ließ
ihn auf der Meissener Albrechtsburg festhalten, wo Böttger ab 1707 Experimente zur
Porzellanerfindung durchführte. Noch im selben Jahr entstand dabei das marmorierte und das rote
Böttgersteinzeug, auch “Jaspisporzellan“ genannt. Ein Jahr später war das europäische Hartporzellan
geboren, das im Januar 1710 von August dem Starken patentiert und ab Juni desselben Jahres in der
Manufaktur auf der Albrechtsburg Meissen hergestellt wurde. Seitdem sind 300 Jahre vergangen
und vieles hat sich getan. Schon 1863 ist die Porzellanmanufaktur in die heutige Betriebsstätte im
malerischen Meißener Triebischtal umgezogen. Das Jubiläum 2010 wird in der ganzen Region
gefeiert: Eine Reihe von Programmen, Veranstaltungen, Ausstellungen und Erlebnis-Touren bringen die
Gäste an die Elbe und eröffnen ihnen die Welt des europäischen Porzellans.
Highlights 2010
Am 23. Januar wird das Jubiläumsjahr eröffnet – genau 300 Jahre, nachdem August der Starke das
Gründungsdekret der Manufaktur unterzeichnete. Dieses Dekret können Besucher an dem Tag im Original
betrachten. Zweimal im Jahr, nämlich am 24. April und am 23. Oktober, haben Besucher auch die
Gelegenheit, die Arbeit der Manufaktur am Tag der offenen Tür näher kennen zu lernen und die
Entstehung von Produktneuheiten zu erleben. Drehern, Formern und Bossierern, Unter- und
Aufglasmalern können sie dabei über die Schulter schauen. Bei einem großen Festumzug am 26.
September, der sich besonders um das Thema der Porzellanherstellung dreht, werden in der Stadt
Meißen fast 100 Darsteller die Herrscher Sachsens in einem Fürstenzug nachbilden; nach dem Motiv,
das am Stallhof des Dresdner Schlosses gezeigt wird. Außerdem werden sich diverse
Sonderausstellungen mit dem Thema Meissener Porzellan® beschäftigen. Besonderes Highlight ist die
von Januar bis Dezember 2010 laufende Weltausstellung der Meissener Porzellan-Kunst, welche den
Titel „All nations are welcome“ trägt und herausragende Porzellanstücke zeigt, bei denen die
Einflüsse der verschiedenen Kulturen und Epochen während der 300-jährigen Geschichte der Manufaktur
besonders gut zu erkennen sind.
Traditionelle Handarbeit
Bis heute werden sämtliche Tafelservices, Figuren und Accessoires ganz traditionell von Hand
geformt, bearbeitet und kunstvoll bemalt. Die Porzellanmanufaktur gibt in der Dauerausstellung und
den Schauwerkstätten das ganze Jahr hindurch einen Einblick in ihre Arbeit. Während der Führung
lernt man die einzelnen Arbeitsschritte bis zum fertigen Produkt kennen und erfährt eine Menge
neuer Dinge: was eine Bossiererin eigentlich tut, und warum trotz Handarbeit das Dekor eines
Service immer gleichmäßig gelingt. Beim Rundgang sind besonders jene Vitrinen spannend, in denen
die Meißner Originale, zu erkennen an den Gekreuzten Schwertern auf der Unterseite, neben einigen
ihrer Kopien und Fälschungen gezeigt werden.