"Tag der Sachsen" kommt nach Ostsachsen

Kamenz richtet traditionelles Volksfest im September aus

Seit Anfang des Jahres begrüßen an den Ortseingängen von Kamenz große Werbetafeln die Gäste und werben für den 20. "Tag der Sachsen" vom 2. bis 4. September in der Lessingstadt. Einmal Jahr werden sächsische Vereine und Verbände zu den Hauptakteuren. Brauchtum trifft dann moderne Aktivitäten und Ideen. Von Sportarten bis zur klassischen Musik, vom sozialen Engagement bis zum historischen Handwerkermarkt ist für Besucher aller Altersgruppe etwas dabei. Bereits 1914 wurde in Dresden ein Sachsentag mit einem große Festumzug veranstaltet, der schon damals Bürger aller Regionen zu einer großen Familie vereinte. Wenn der "Tag der Sachsen" heute ruft, dann folgen bis zu 400.000 Besucher, 600 Vereine und  1000 freiwillige Helfer. 1,3 Millionen Euro werden laut Planung 2011 als Budget zur Verfügung gestellt.

Die Stadt Kamenz, 35 Kilometer nordöstlich von der Landeshauptstadt Dresden gelegen, kann als Ausrichter auf eine beeindruckende Geschichte zurückblicken. 1225 erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen erwähnt, wurde die Stadt bekannt als Geburtsort des deutschen Dichters und Aufklärers Gotthold Ephraim Lessing. Doch den Ort in der Westlausitz prägt noch ein weiterer bedeutender kultureller Umstand. "Kamjenc" lautet der Obersorbische Name der Stadt, die heute das westliche Tor zu dieser in Deutschland einzigartigen Volksminderheit bildet. Zweisprachige Ortsschilder prägen das Bild der Region, die eine wichtige Position im Oberlausitzer Sechsstädtebund hatte. Die Kultur und das Brauchtum der sorbischen Minderheit, die bekannte Sagengestalt Krabat und die Lage an der alten Handelsstraße "Via regia" werden  sicherlich ihren festen Bestandteil im Veranstaltungskalender des „Tags der Sachsen“ finden. Doch Kamenz ist seit über 100 Jahren auch eng mit der Fliegerei verbunden. Auf dem Verkehrslandeplatz Kamenz und dem UL Flugplatz Brauna werden Rundflüge, Ausbildungskurse, Flugstunden und verschiedenste andere Events angeboten.

Die Organisatoren nutzten in den letzten Wochen die Messen in der Umgebung, um auf den "Tag der Sachsen" aufmerksam zu machen. So warb das Maskottchen KAMI bei der der Touristik & Caravaning in Leipzig, der Cottbuser Tourismus-Messe, beim Reisemarkt in Chemnitz und der Reisemesse in Dresden. In der Landeshauptstadt hatte Kamenz als offizielle Partnerstadt der Herbst Messe bereits Ende Oktober kräftig die Werbetrommel gerührt. Mit Merchandising und Give Aways will die Stadt Kamenz weiter auf Kundenfang gehen. Ein KAMI-Räuchermännchen, die Plüsch-Version des Maskottchens, sowie Caps, Anstecker und Kamenz-Tassen sind bereits oder sollen in naher Zukunft erhältlich sein. Auch zahlreiche Wirtschaftsunternehmen unterstützen die Organisatoren. Erste Sponsoring-Verträge konnten bereits 2010 geschlossen und der Öffentlichkeit vorgestellt werden, weitere Unterstützer sollen stetig folgen. Ein wichtiger Schritt hin zur Finanzierungssicherheit wurde somit bereits getan.

 
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