Überall ist vom Bienensterben die Rede, Dresden hingegen blüht und summt. Als eine der grünsten
Städte Europas bietet die Stadt an der Elbe dafür aber auch hervorragende
Voraussetzungen. Durch die Heide, die Dresdner Elbwiesen, viele Park- und Grünanlagen bis hin
zu Kleingärten und bepflanzten Balkone gibt es für die heimischen Wild- und Honigbienen mehr Weide-
und Nistmöglichkeiten als in viele ländlichen Gebieten ringsum. Die Ausbreitung von
Monokulturen in der Landwirtschaft und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln machen den Bienen hier
schwer zu schaffen; von den in Sachsen ehemals beheimateten 411 Wildbienenarten sind heute zwei
Drittel vom Aussterben bedroht oder sogar schon ausgestorben. Zusätzlich bedroht wird die
Honigbiene von der vor 30 Jahren eingeschleppte Varroamilbe und kann mittlerweile nur noch mit
Hilfe der Imker existieren.
AG „Biene sucht Blüte“
Schon 2013 hat sich deshalb im Imkerverein Dresden e.V. eine Arbeitsgruppe mit dem Namen „
Biene sucht Blüte“ gegründet. Ziel der Initiative ist der Schutz der Bienen, die Verbesserung ihrer
Lebensbedingungen und die Förderung der ökologischen Honigbienenhaltung. Die AG „Biene sucht Blüte“
kämpft für ein Bewusstsein in den Behörden, Betrieben und in der Bevölkerung der Stadt und
hat sich starke Partner mit ins Boot geholt, um Dresden zu einer echten Bienenstadt zu
machen.
Dazugehören das Umweltamt der Stadt Dresden, die Stadtentwicklungsgesellschaft STESAD
GmbH, die Städtischen Bibliotheken und die Dresden Information GmbH.
Viele Projekte rund um die Bienen
An verschiedenen prominenten Standorten im städtischen Raum sollen unter der Obhut des
Imkerverein Dresden e.V. Bienenbeuten aufgestellt werden. Diese werden dann vorwiegend durch
Jungimker betreut - eine hervorragende Möglichkeit, wieder mehr junge Menschen an das Imkerwesen
heranzuführen. Die Zahl der Imker ist in Dresden bereits in den letzten Jahren deutlich gestiegen:
So zählt der Imkerverein Dresden gegenwärtig 150 Mitglieder, etwa doppelt so viele wie noch vor
fünf Jahren.
Die erste Bienenbeute der AG „Biene sucht Blüte“ wurde 2013 auf einem kleinen begrünten Balkon
der STESAD an der Königsbrücker Straße aufgestellt, zwei weitere folgten im April 2014 im
Museumsgarten des Deutschen Hygiene-Museums. Seit Mai gibt es zwei Bienenbeuten am
Kulturpalast Dresden, der derzeit größten innerstädtischen Baustelle. Einstweilen residieren die
Bienen hier auf den Baucontainern, nach dem Ausbau ziehen sie auf den Balkon um und werden zu einem
festen Bestandteil des Kulturpalasts. Weitere innerstädtische Projekte für die Ansiedlung von
Bienenvölkern sind in Arbeit.
Das Besondere: Die Bienenproduzieren richtigen und typischen Dresdner Stadthonig, den man
später sogar noch in die einzelnen Stadtteile aufteilen kann. Jeder Dresdner kann auf den Geschmack
seines eigenen Stadtteils kommen, indem er echten Altstädter-, Neustädter oder Striesener Honig
probiert.
Echter Dresdner Bienenhonig für alle
Auch die Dresden Information unterstützt das Bienenstadt-Projekt. In der
Dresden Information an der
Frauenkirche ist ab sofort den Stadthonig als besonderes und typisches Dresden-Produkt
erhältlich. Zudem kann man hier mit der Dresdner Bienenweide-Mischung auch Saatgut für den
heimischen Balkon oder Garten kaufen und so das Projekt nachhaltig unterstützen. Der Echte Dresdner
Bienenhonig und die Dresdner Bienenweide-Mischung sind nicht nur witzige Souvenirs für Touristen;
auch die Dresdner können damit aktiv zur Versorgung und zum Schutz der Wild- und Honigbienen
beitragen.