Die Musikstadt

Ohren auf! Klangwelten und Spielstätten in Dresden

Neben dem Ruf als Stadt der schönen Künste hat Dresden auch auf musikalischem Terrain Weltklasse zu bieten. 2010 ist das Jahr der Jubiläen: 25 Jahre Wiedereröffnung der Semperoper, 40. Internationales Dixielandfestival, 200. Geburtstag des Komponisten Robert Schumann. Zwischen diesen Highlights ist noch Platz für die jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen wie das Dresdner Festival für zeitgenössische Musik („TonLagen“), die Jazztage Dresden und die Dresdner Musikfestspiele. Anlässe genug, den vielfältigen musikalischen Traditionen der Stadt mal Gehör zu verschaffen.

Dresdner Klassiker

Die Semperoper ist ein Wahrzeichen der Stadt, ihr Wiederaufbau indes währte lang: Vierzig Jahre mussten die Dresdner auf ihr Opernhaus verzichten, bis sich am 13. Februar 1985 – dem Jahrestag der Zerstörung - erstmals wieder der Vorhang hob. Zu diesem Festakt wurde „Der Freischütz“ gegeben, der von Carl Maria von Weber einst in Dresden geschrieben wurde. Die „Dresdner Festtage“ erinnerten zu Jahresbeginn an 25 Jahre neue Semperoper und verliehen aus diesem Anlass erstmals den Internationalen Dresdner Friedenspreis - Preisträger ist Michail Gorbatschow.
Untrennbar verbunden ist die Semperoper mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Es ist mit über 460 Jahren eines der ältesten Orchester weltweit und bereist regelmäßig die großen Kulturmetropolen der Welt, sein Zuhause aber ist in Dresden. Die Sächsische Staatskapelle wurde 1548 durch Kurfürst Moritz von Sachsen gegründet und musiziert seit über viereinhalb Jahrhunderten quasi ununterbrochen.
Das große Orchester der sächsischen Landeshauptstadt ist die Dresdner Philharmonie. Vom zentralen Domizil im Kulturpalast am Altmarkt aus prägt das Konzertorchester mit über 80 Veranstaltungen im Jahr wesentlich das kulturelle Leben der Stadt. Die Dresdner Philharmonie wurde 1870 gegründet und genießt international hohes Ansehen.

Die 33. Dresdner Musikfestspiele fanden 2010 unter dem Motto "Russlandia" statt. Vom 19. Mai bis zum 6. Juni erlebten Zuschauer in diesem Rahmen 40 hochkarätige Veranstaltungen mit Weltstars wie Mischa Maisky oder Valery Gergiew. Die Zahlen sprechen für sich: Mit einer Auslastung von 95 Prozent erlebten die Dresdner Musikfestspiele einen neuen Zuschauerrekord! Das Festspielbüro um den Intendanten Jan Vogler beschäftigt sich nun schon mit der Planung der 34. Auflage, die vom 18. Mai bis 5. juni 2011 stattfinden wird.

Die Stadt swingt

Zur „Hauptstadt des Dixieland“ wird Dresden jedes Jahr in der zweiten Maiwoche. Der ursprünglich in den Südstaaten und an der amerikanischen Ostküste beheimatete Dixieland-Jazz ist hier praktisch Grundtenor. Das Dixielandfestival fand erstmals 1971 statt und ist heute das älteste Jazz-Festival in Europa. Zum 40. Jubiläum in diesem Jahr reisten Bands und Solisten für über 60 Konzerte aus insgesamt 12 Ländern an.

Dresden swingt auch im Herbst, anlässlich der Jazztage Dresden. Das Festival hat sich der gesamten Bandbreite des Jazz verschrieben. Seit 2009 ist Kilian Forster, Bassist der „Klazz Brothers“ und Begründer des Festivals, Intendant der Jazztage Dresden. Jedes Jahr im November sind wieder eine Reihe von Bands und Solisten an vielen verschiedenen Veranstaltungsorten zu hören. Als feste Größen innerhalb der der Jazztage gelten der Swing Band Ball im historischen Ballsaal des Four Points Hotel Königshof (5. November 2010) und die Funk & Soul Night im Flughafen Terminal (13. November 2010).

Tonfolgen

Die Romantik hat in Dresden nicht nur in der Bildenden Kunst ihre Spuren hinterlassen, sondern auch in der Musik. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte deshalb das Schumann-Fest zum 200. Geburtstag des Komponisten. Konzerte, Lesungen, Filmaufführungen, Theateraufführungen und Ausstellungen beschäftigten sich vom 8. bis 13. Juni 2010 vor allem mit den Dresdner Jahren seines Schaffens.
Bereits in jungen Jahren nahm Schumann in Dresden bei Friedrich Wieck Klavierunterricht, später gaben sie zusammen die „Neue Zeitschrift für Musik“ heraus; zu einem Zerwürfnis kam es, als Schumann Wiecks Tochter Clara heiratete. Nach einem Engagement in Leipzig war Schumann von 1844 bis 1850 Chorleiter in Dresden; in seine Dresdner Jahre fallen viele Klavierkompositionen und eine große Anzahl Lieder.

Seine Werke spielen auch beim diesjährigen Moritzburg Festival eine Rolle. Die Romantik bildet einen Schwerpunkt im Repertoire des Kammermusikfestivals, das es bereits seit 1993 gibt. Natürlich bot der 200. Geburtstag des Komponisten Anlass, sich gezielt dem romantischen 19. Jahrhundert zuzuwenden, für das die deutsche Kultur weltweit bewundert wird. Zur musikalischen "Werkstatt" wird das Festival durch die Moritzburg Festival Akademie: Unter der künstlerischen Leitung des Cellisten Jan Vogler werden renommierte Spitzenmusiker und hochbegabte Nachwuchskünstler in einzigartigen Besetzungen präsentiert. Spielstätten sind die Schlösser in Moritzburg und Proschwitz, die Kirche in Moritzburg, die Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden und die Frauenkirche Dresden. Der 18. Festivaljahrgang steht unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers Dr. Thomas de Maizière. Zu den Künstlern 2010 zählen unter anderem Viviane Hagner, Mira Wang, David Aaron Carpenter, Jan Vogler, Henri Demarquette, Janne Saksala, Lise de la Salle und Charles Neidich.

Seit 2006 findet im Rahmen des Festivals die Moritzburg Festival Akademie statt, die jungen, hochtalentierten Musikstudenten aus aller Welt die Möglichkeit bietet, Werke der Kammerorchesterliteratur und Kammermusik einzustudieren und im Rahmen des Festivals einem breiten Publikum darzubieten. 2010 werden 38 Musikstudenten aus 17 Nationen sowohl im Festival Orchester unter der Leitung der mexikanischen Dirigentin Alondra de la Parra als auch kammermusikalisch musizieren.

Im Herbst gibt es noch ein weiteres großes Highlight: das “TonLagen – Dresdner Festival für zeitgenössische Musik“. 1987 ins Leben gerufen, steht hier die Verbindung von zeitgenössischer Musik mit anderen Künsten wie Tanz, Performance, Installation, Videokunst, Film und Theater im Fokus. Bestens geeignet als Aufführungsort ist also das Festspielhaus Hellerau, das zugleich das „ Europäische Zentrum der Künste Hellerau“ beherbergt. „TonLagen“ findet in diesem Jahr vom 1. bis 16. Oktober 2010 statt.

Ausgewählte Themen
Klänge, Töne, Melodien an der Elbe
Termine und Informationen für den Sommer 2016 auf einem Blick!
Die "Dresden eDition" ist erschienen